Bärlauch

Bärlauch ist ein wahres Superfood aus heimischen Wäldern!

Als einer der allerersten Frühjahrsboten sprießen seine zarten, weichen Blätter aus dem manchmal noch mit Schnee bedeckten Boden.

Damit es zu keiner verhängnisvollen Verwechslung mit dem giftigen Maiglöckchen oder mit der Herbstzeitlose kommt, möchte ich euch gleich vorweg einmal die wichtigsten Erkennungsmerkmale vorstellen:

🍃 knoblauchartiger Geruch
🍃 matte Blattunterseite
🍃 jedes Bärlauch-Blatt hat einen eigenen Stängel
🍃 weiche, zarte Blätter

Gerne kannst du dazu auch noch mein Video anschauen:

Bärlauch erkennen

Vitalisierende Kraft

Bärlauch ist eine Frühlingspflanze mit Bärenstärke. Angeblich fressen Bären nach dem Winterschlaf ganz viel Bärlauch, um wieder zu Kräften zu kommen. Aber auch für uns Menschen ist Bärlauch eine vorbeugende Arznei, das geht auch aus einem alten Sprichwort hervor:

„Iss Porree im Frühling und Bärlauch im Mai, dann haben die Ärzte im nächsten Jahr frei.“

Alter Englischer Reim

Bärlauch wirkt:

  • Verdauungsfördernd
  • Antibakteriell, antibiotisch
  • Darmflora aufbauend – v.a. nach Antibiotikagaben
  • Entzündungshemmend
  • Stärkend und kräftigend – verhilft uns zu „Bärenkräften“
  • Entgiftend, hilft Schadstoffe im Körper abzubauen
  • durchblutungsfördernd

Um eine Heilwirkung zu erzielen, sollte man ein paar Wochen täglich eine Handvoll Bärlauch essen oder alternativ Bärlauch-Tinktur (Rezept folgt weiter unten) verwenden.

Warum ist Bärlauch so „xund“?

Bärlauch enthält Lauchöle, Allicin, Alliine und Flavonoide, die bei Bluthochdruck förderlich sind und senkend auf den Cholesterinspiegel wirken.

Im Bärlauch sind reichlich Vitamin C, Eisen, Magnesium, Calcium und ätherische Öle enthalten, die ihn zu einem nährstoffreichen Blattgemüse machen.

Bärlauch ist ein hervorragendes Mittel zur Vorbeugung von Herzerkrankungen und Schlaganfall aufgrund seiner gefäßerweiternden Wirkung. Außerdem wirkt Bärlauch allgemein stärkend und regt den Stoffwechsel an!

Verwendung

Bärlauch hat leider nur eine sehr kurze Saison. Seine Blätter kann man frisch ca. von März bis Mai ernten und genießen. Wer von dem milden, knoblauchartigen Aroma das ganze Jahr über profitieren will, dem empfehle ich folgende Möglichkeiten zur Konservierung der Bärlauch-Kräfte:

Bärlauch-Salz:

Zutaten:

  • 50 g Bärlauch
  • 100 g Meersalz jodiert, grob
  • optional: etwas Zitronenschale

Zubereitung:

Bärlauch waschen, trocken tupfen oder schleudern und dann klein schneiden. Zusammen mit dem Salz in einen hohen Messbecher geben und pürieren. Ein Backpapier auf einen Teller oder Tablett geben und die Bärlauch-Salz-Paste darauf verteilen. Bei Zimmertemperatur ein paar Tage trocknen lassen. Zum Schluss nochmals kurz mörsern oder pürieren und am besten in dunkle Gläser füllen. Haltbarkeit: mind. 6 Monate

Bärlauch-Pesto:

Zutaten:

  • 100 g frische Bärlauch-Blätter
  • 2-3 Tomaten, getrocknet
  • 20 g Sonnenblumenkerne
  • 150 ml Olivenöl, kaltgepresst
  • Etwas Parmesan, gerieben
  • Salz
  • optional: Zitronensaft oder ein paar Basilikum-Blätter

Zubereitung:

Bärlauchblätter waschen, trocken tupfen und klein schneiden. Getrocknete Tomaten ebenfalls klein schneiden und dann alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und kurz (ansonsten kann der Bärlauch bitter werden) mit dem Pürierstab pürieren. Wer einen Hochleistungsmixer besitzt, erspart sich das Schneiden und kann die Zutaten alle im Rohzustand hineingeben und mixen. Das Pesto dann in saubere, ausgekochte Schraubgläser geben, mit Öl bedecken und verschließen.

Bärlauch-Würzöl

Ein geschmackvolles Öl für Salate, Pasta oder Carpaccio!

Zutaten:

  • 50 g Bärlauch
  • 250 ml Öl

Zubereitung:

Bärlauch-Blätter waschen, trocken tupfen oder kurz in die Salatschleuder geben. Klein schneiden und in ein Schraubglas geben und mit einem hochwertigen Öl übergießen, sodass alle Bärlauch-Blätter mit Öl bedeckt sind. 2-3 Wochen verschlossen bei Zimmertemperatur stehen lasse und täglich schütteln. Danach abseihen und in einer dunklen Flasche kühl aufbewahren.

Bärlauch-Tinktur

Zutaten:

  • Bärlauch-Blätter
  • 45%igen Alkohol

Zubereitung:

Frisch geschnittene Bärlauch-Blätter zur Hälfte in ein sauberes Schraubglas geben und mit 45%igem Alkohol auffüllen. Anschließend verschließen und ca. 3 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. Hin und wieder schütteln. Danach absieben und in eine dunkle Tropfflasche füllen. Die Flasche an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren. 3 x 12 Tropfen täglich mit etwas Wasser vor den Mahlzeiten einnehmen. Leider schmeckt sie nicht sehr aufregend – sie ist dafür aber sehr wirksam! (Wer sich die Arbeit sparen will, kann die Tinktur auch in der Apotheke kaufen 😉

Bärlauch einfrieren

Die wohl einfachste Methode um Bärlauch und möglichst viele von seinen Wirkstoffen haltbar zu machen, ist das Einfrieren. Dazu einfach die Bärlauch-Blätter waschen, trocken tupfen und klein schneiden. In ein Schraubglas füllen und ab in den Tiefkühler!

Bärlauch-Kapern

Bärlauch-Kapern kannst du ganz einfach aus Bärlauchknospen herstellen! Sie ergänzen jede Antipasti-Platte wunderbar, passen hervorragend auf ein gutes Butterbrot oder in würzige Saucen.

Zutaten:

  • ca. 150 g Bärlauchknospen (entspricht ca. 2-3 Händevoll)
  • 250 ml Essig (Kräuter oder Balsamico weiß)
  • 100 ml Wasser
  • bunte Pfefferkörner
  • Lorbeerblätter
  • 2 EL Zucker
  • 1 TL Salz

Zubereitung:

Bärlauchknospen gut waschen und trocken tupfen. Anschließend in saubere Einmachgläser füllen und mit einem Löffel etwas nachdrücken. Essig mit Wasser und den Gewürzen aufkochen und den Sud über die Bärlauchknopsen gießen. Nochmals mit einem Löffel nachdrücken, damit die eingeschlossene Luft noch entweichen kann. Zum Schluss nochmals etwas Essigsud nachgießen sodass die Bärlauchknospen gut mit Flüssigkeit bedeckt sind. Mit einem Deckel verschließen und umgedreht auskühlen lassen. Danach 2-3 Wochen im Kühlschrank ziehen lassen und dann genießen! Kühl und dunkel gelagert, halten sie einige Monate.

…und wie Bärlauch sonst noch schmeckt…

Mit Bärlauch lassen sich viele tolle Gerichte zaubern. Er schmeckt super als Suppe, Aufstrich, Kartoffelauflauf, grüne Grillsauce, Knödel usw. Zum Abschluss verrate ich euch noch meine ganz persönlichen Bärlauch-Klassiker:

Butterbrot mit Bärlauch

Bärlauch-Schnecken

Zutaten für ca. 20 Stück:

Teig

  • 300 g Dinkelmehl
  • 200 g Weizenvollkornmehl
  • 1 P. Trockenhefe
  • 1 Prise Zucker
  • 10 g Salz
  • 1 EL Sauerrahm
  • 300 ml Wasser, lauwarm

Füllung

  • 2 Handvoll Bärlauch
  • 2 EL Sonnenblumenkerne
  • ca. 5 EL Olivenöl
  • Salz
  • ca. 80 g Käse, gerieben

Zubereitung:

Alle Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und mit der Küchenmaschine (Knethaken) auf mittlerer Stufe ca. 4 Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten. Mit einem Tuch zudecken und ca. 60 Minuten an einem warmen Ort rasten lassen. In der Zwischenzeit Bärlauch waschen und trocken tupfen. Alle Zutaten für die Fülle in ein hohes Gefäß geben und ganz kurz pürieren (nicht zu lange, sonst kann der Bärlauch bitter werden). Teig mit etwas Mehl auf der Arbeitsfläche zu einem Rechteck auswalken und 2/3 mit Bärlauch-Pesto bestreichen, einrollen und in ca. 1,5 cm dicke Stücke schneiden, auf ein Backblech legen und flach drücken. Mit geriebenem Käse bestreuen und zugedeckt ca. 10 Minuten rasten lassen. Danach ca. 10-15 Minuten bei 190 Grad Heißluft backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Kartoffelsalat mit Bärlauch

Ich wünsche euch einen tollen Start in den Frühling! Verratet mir gerne unten in den Kommentaren, wie ihr Bärlauch am liebsten genießt?

Ich bin schon gespannt und freue mich auf euer Feedback,

Eure Andrea
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