Brennnesseln

Brennnessel

Die Brennnessel ist eine richtige Nährstoff-Bombe!

Jeder kennt sie, doch nur wenige essen bzw. trinken sie. Und das, obwohl die Brennnessel so viele Stoffe enthält, die unserem Körper gut tun. Sie enthält unter anderem jede Menge Chlorophyll, Kieselsäure, Eiweiß, Calcium, Eisen, Magnesium, Vitamin C und Vitamin A.

Für alle, die an einer Histamin-Unverträglichkeit leiden: Brennnessel haben leider auch Histamin!

Hast du gewusst, dass Brennnesseln:

🌿 ca. 7 mal mehr Calcium liefern, als Kuhmilch?
🌿 ganz viel pflanzliches Eiweiß liefern?
🌿 sehr reich an Eisen sind? (100 g Brennnesseln liefern etwa gleich viel Eisen wie 200 g Rindersteak)

Brennnessel wirkt zum Beispiel harntreibend (deshalb immer genug trinken!), entschlackend, stoffwechselfördernd, blutreinigend, blutstillend, blutdrucksenkend und allgemein stärkend. Sie wirkt sich positiv bei Gicht, rheumatischen Beschwerden, Menstruationsbeschwerden, Blasenproblemen oder Frühjahrsmüdigkeit aus.

Verwendung

Du kannst die jungen Blätter der Brennnessel ebenso verwenden wie die Samen oder Wurzeln. Die jungen Blätter schmecken besonders gut in Salaten, Smoothies, Spinat, Pesto oder einfach nur zum aromatisieren von Wasser! Die Brennnesselsamen schmecken fein nussig und du kannst sie in deinen Porridge, Joghurt, Salat, Pizza oder einfach nur auf ein Brot streuen. Falls du keine Lust oder Zeit zum selber sammeln hast, dann verwende einfach getrocknete Brennnesselblätter oder -samen aus dem Drogeriemarkt 😉.

Brennnessel-Samen

Es gibt weiblich und männliche Samen. In den weiblichen Samen stecken mehr Inhaltsstoffe, weshalb du nur die verwenden solltest. Zu unterscheiden sind die beiden ganz einfach: die männlichen Samen sind heller, viel weniger und meist waagrecht oder sogar nach oben stehend. Die weiblichen Samen hingegen sind üppiger, viel dünkler und nach unten hängend. Hier noch ein paar Tipps zum Selberernten und Trocknen: Schneide die Brennnessel lange ab und binde sie locker zu Büschel. Hänge diese dann Kopfüber zum Trocknen auf (am besten am Dachboden). Danach kannst du die Samen und Blätter abstreifen. Die Blätter sortierst du raus (kannst z.B. für Tee verwenden). Übrig bleiben dann die Samen. Diese kannst du noch durch ein Sieb streichen und anschließend in einen dunklen Glasbehälter abfüllen.

Vor dem Verzehr kannst du die Brennnessel-Samen noch kurz mörsern, dann kann unser Körper die vorhandenen Vitalstoffe noch besser aufnehmen!

Eine kurze Anleitung zur Gewinnung der Brennnessel-Samen zeige ich dir gerne im folgenden Video:

©Mag. Andrea Frühwald

Rezepte

Gerne stelle ich dir hier noch meine Lieblingsrezepte vor:

Energy Balls mit Brennnessel-Samen

Ein gesunder Snack für zwischendurch! Ideal für die gesunde Jause oder unterwegs.

©Mag. Andrea Frühwald

Du brauchst:

ca. 40 Stück:

  • 1 Tasse (250 ml) Trockenfrüchte (Datteln, Aprikosen)
  • 1 Tasse (250 ml) Getreideflocken (Hirseflocken, Haferflocken,…)
  • 4 EL Mandelmus, braun
  • 6 EL Milch
  • 1 EL Kakaopulver
  • 1 EL Hirsepops
  • evtl. 2 EL Kakao Nibs

zum Wälzen: Hanfsamen, Leinsamen, Sesam, Brennnesselsamen oder Kokosflocken

So geht’s:

Alle Zutaten im Hochleistungsmixer oder Pürierstab zerkleinern, sodass eine formfähige Masse entsteht. Dann mit den Händen kleine Kugeln formen und in diversen Samen oder Kokosflocken wälzen. Haltbarkeit ca. 1 Woche in einem luftdicht verschlossenem Glas oder einfach einfrieren und bei Bedarf auftauen 😉

Brennnessel-Knoblauch-Stangerl

©Mag. Andrea Frühwald

Du brauchst:

  • 300 g Dinkelvollkornmehl
  • 200 g Weizenmehl
  • 1 P. Trockenhefe
  • ca. 230 ml Wasser, lauwarm
  • 10 g Salz
  • 1 EL Sauerrahm

1 EL Salz ca. je 3 EL Olivenöl und Brennnessel-Samen sowie Knoblauch zu einer Paste verrühren

So geht’s:

Mehl, Salz und Trockengerm in einer Rührschüssel vermischen. Wasser hinzufügen und mit der Küchenmaschine (Knethaken) auf mittlerer Stufe ca. 3 Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten. Ca. eine Stunde rasten lassen. In der Zwischenzeit Olivenöl mit Brennnessel-Samen und Knoblauch in einer kleinen Schüssel verrühren. Teig in ca. 20 gleichgroße Kugeln teilen und schleifen. Mit einem Nudelholz oval ausrollen, etwas Brennnessel-Samen Paste darauf verteilen und einrollen und auf ein Backblech geben. Nochmals ca. 10 Minuten zugedeckt gehen lassen und dann bei 220 Grad Heißluft ca. 5 Minuten ins Backrohr. Dann auf ca. 190 Grad zurückschalten und ca. 15 Minuten fertig backen.

Brennnessel-Pesto

Du brauchst du:

  • 1 große Handvoll Brennnesselblätter
  • optional: ein paar Bärlauch-Blätter
  • ca. 100 ml Rapsöl
  • 2 EL Walnüsse, gehackt
  • 1 EL Hanfsamen, geschält
  • 1 Knoblauchzehe
  • ein paar Tropfen Zitronensaft
  • Salz

So geht’s:

Brennnesselblätter gut waschen und trocken tupfen. Alles Zutaten mit einem Mixer zu einer feinen Paste verarbeiten und in saubere Schraubverschlussgläser füllen. Mit Öl bedecken und kühl lagern oder gleich essen 😋

Brennnessel-Suppe

Cremig & würzig! Spitzwegerich bringt ein pilzartiges Aroma in die Suppe und Löwenzahn ein paar Bitterstoffe.

©Mag. Andrea Frühwald

Du brauchst für ca. 4 Portionen

  • 4 Handvoll Brennnessel, ein paar Blätter vom Spitzwegerich und Löwenzahn
  • 3 kleine Kartoffeln
  • 1 Stück Stangensellerie
  • 2 Stück Petersilienwurzel
  • 1 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehe
  • 2 EL Rapsöl
  • ca. 500 ml Wasser
  • Salz, Pfeffer, Suppenwürze
  • etwas Schlagobers

So geht’s:

Öl erhitzen, feingehackte Zwiebel, Knoblauch, Stangensellerie, Petersilienwurzel und klein geschnittene Kartoffeln kurz anrösten. Mit Wasser aufgießen und köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind (ca. 10-15 Minuten). Anschließend die geschnittenen Brennnesseln und evtl. andere Wildkräuter, Gewürze und Schlagobers dazugeben, ein paar Minuten köcheln lassen und dann pürieren. Mit essbaren Blüten (Rotklee, Gänseblümchen,…) garnieren und genießen.

Frühlingskräuter-Limonade

Das brauchst du:

  • 1 Handvoll Brennnesseln (nur die oberen Spitzen ernten)
  • 1 Handvoll Wildkräuter (Vogelmiere, Löwenzahnblätter, Schafgarbe, Giersch,…)
  • 1 Handvoll Blüten (Gänseblümchen, Löwenzahn, Taubnesselblüten, Duftveilchen…)
  • ein paar Blätter Minze
  • 1/2 Zitrone
  • 3 EL Honig
  • 500 ml Wasser

So geht’s:

Kräuter gut waschen und trocken tupfen und in ein hohes Gefäß geben. Mit Wasser pürieren und Zitronensaft und Schale hinzugeben. Im Kühlschrank 2-3 Stunden ziehen lassen. Danach abseihen und mit Honig abschmecken. Pur oder mit Mineralwasser gespritzt genießen!

Tipp: Die Kräuter-Reste, die beim Abseihen übrig bleiben, kannst du zum Beispiel zu Cracker weiterverarbeiten! Kräuter-Reste in einer Schüssel mit Kernen und Samen (Sesam, Leinsamen, Sonnenblumen-, Kürbiskerne, Hanfsamen,…), Öl und Kräutersalz mischen. Die Masse ganz dünn auf ein Backblech streichen und bei 150 Grad Heißluft ca. 10-15 Minuten im Backrohr backen! Danach aufschneiden und essen 😉

Brennnessel-Kuchen

Das brauchst du:

5 Eier
170 g Zucker
250 g Butter (oder 100 ml Öl und 100 ml Wasser, lauwarm)
3 EL Milch
250 g Mehl (150 g Vollkorn)
1/2 P. Backpulver

2 Handvoll Brennnessel
3 EL Milch
2 EL Kristallzucker
etw. Zitronensaft

So geht’s:

Brennnessel waschen und trocken tupfen. Mit Milch pürieren und im Anschluss etwas Zitronensaft hinzufügen, damit die grüne Farbe erhalten bleibt. Dann Butter mit Zucker schaumig rühren und Eier nach und nach einrühren. (Oder Eier mit Zucker schaumig rühren und Öl und Wasser unterrühren). Mehl mit Backpulver vermischen und abwechselnd mit Milch in den Teig unterheben. Masse in eine Gugelhupf-Form füllen, zum Schluss die grüne Brennnessel-Masse darauf verteilen und eine Gabel oder Kuchennadel durchziehen. (Oder 2/3 gelbe Masse einfüllen, dann die grüne Brennnessel-Masse und zum Schluss wieder die gelbe Masse – je nach dem, welches Muster man möchte 😉)

Kuchen im Backrohr bei 180 Grad Heißluft ca. 45 Minuten backen.

P.S.: Bei Wasseransammlung (Ödeme) aufgrund von Herz- und/oder Nierenproblemen bitte KEINE Brennnessel konsumieren!

Eine Frage an dich:


Hast du schon einmal Brennnessel gegessen/getrunken? Wenn ja, in welcher Form? Ich freue mich auf deinen Kommentar 😉

Ich bin schon gespannt,

Eure Andrea,
🥕🥕🥕

Aussagen zum Nährstoffgehalt in diesem Artikel beziehen sich auf Angaben aus dem Buch „Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle“ von Elmadfa et. al, 2020/21