Die Kraft der Knospen

Gemmomazerat (Auszug aus den Knospen)? Noch nie gehört? So ging es mir bis vor kurzem auch! Seither lassen mich die Knospen (=lat. gemma) nicht mehr los. In ihnen stecken so viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, die zum Beispiel bei Schlafstörungen, Infekten, Hautproblemen und noch vielem mehr, wertvolle Dienste leisten. Wie du die gesamte Knospenkraft nutzen kannst, das zeige ich dir in dem Blog-Beitrag:

Knospen – klein aber oho!

Die Heilkraft der Knospen wurde schon vor Jahrtausenden geschätzt. In den Knospen steckt das Embryonalgewebe mit allen genetischen Informationen der Mutterpflanze sowie ganz vielen sekundäre Pflanzenstoffen, Aminosäuren, Pflanzenhormonen, ätherischen Ölen, und noch vielen mehr. So vielfältig die Knospen der verschiedenen Pflanzen sind, so vielfältig ist auch ihre Wirkung: So sagt man zum Beispiel, dass die Knospen vom Rosmarin ganz stark anregend wirken, Stoffwechsel und Kreislauf in Schwung bringen (also keinesfalls Abends konsumieren!) während die Knospen der Linde beruhigend, schlaffördernd und sogar angstlösend sein sollen.

Rosmarin mit Blütenknospen – anregend, aktivierend, bringt Stoffwechsel in Schwung! Tipp beim Abnehmen 😉

Hier eine kleine Übersicht einiger Knospen:

Einige von ihnen findest du bestimmt in deinem Garten bzw. in deiner näheren Umgebung!

Schwarze Johannisbeere: Allrounder zu jeder Jahreszeit! Es wird auch als „pflanzliches Cortison“ bezeichnet. Bei Entzündungen, Allergien, Heuschnupfen, Erkältungen und Infekten.

Walnuss: Bei Entzündungen im Magen-Darm-Trakt sowie Hautproblemen (z.B. Cellulite u. Ekzeme).

Hasel: Bei sämtlichen Lungen-Problemen: Bronchitis, Asthma,…

Hundsrose (Rosa Canina): Immunbooster und auch bei Kinderkrankheiten! Bei angeschlagenem Immunsystem, Atemwegsinfekten (wiederkehrende) und Gelenksproblemen.

Rosmarin: Muntermacher! Rosmarin wirkt sehr anregend, aktiviert den Stoffwechsel und die Verdauung. Bei Müdigkeit, trägem Stoffwechsel, Leberproblemen und niedrigem Blutdruck. (ACHTUNG: nicht in der Schwangerschaft, die ätherischen Öle vom Rosmarin können Uteruskrämpfe auslösen! Vorsicht auch bei Bluthochdruck!)

Himbeere: Das Frauenmittel schlechthin! Bei Menstruationsbeschwerden, Uterusentzündungen oder Wechselbeschwerden und Stimmungsschwankungen.

Linde: Für einen guten Schlaf! Wirkt beruhigend, angstlösend und stimmungsaufhellend.

Schwarzerle: Bei eitrigen und chronischen Entzündungen! Bei Migräne, Demenz oder Bronchitis.

Bevor du jetzt gleich losstartest um Knospen zu sammeln, hier noch ein ganz wichtiger Hinweis:

Äpfel sammelt man im Kübel, Kräuter im Korb und Knospen im Fingerhut!

altes Sprichwort

Knospen: Nur geringe Mengen sammeln und verwenden! Im Foto siehst du Knospen von der Schwarzen Johannisbeere, z.B. bei Heuschnupfen!

Nachdem in den Knospen hohe Konzentrationen an Inhaltsstoffen stecken, reichen hier wirklich nur ganz geringe Mengen!

Der beste Zeitpunkt zum Knospen sammeln ist jener, wenn du bereits vereinzelt geöffnete Knospen entdeckst. Gesammelt werden aber nur die geschlossenen Knospen.

Der belgische Arzt Pol Henry hat 1956 eine Methode entwickelt, wie man einen Auszug aus den Knospen (=Gemmomazerat) mit all seinen wertvolle Inhaltsstoffen herstellen und für sich nutzen kann. In Frankreich und Belgien ist die Gemmotherapie (Knospentherapie) schon länger bekannt. Mittlerweile erfreut sie sich auch bei uns immer größerer Beliebtheit!

Herstellung Gemmomazerat

Und zwar brauchst du dafür folgende „Zutaten“:

  • 20-30 ml Wasser, destilliert oder abgekocht (und wieder abgekühlt)
  • 20-30 ml Alkohol, 40% (z.B. Wodka)
  • 20-30 ml Pflanzliches Bio Glycerin – löst die Inhaltsstoffe aus den Knospen! (gibt es übrigens in der KOSMETIKMACHEREI und wenn du im „Bemerkungsfeld“ am Ende der Bestellung „Andrea Frühwald“ eingibst, erhältst du 5% Rabatt auf deinen gesamten Einkauf in den nächsten 6 Wochen – unbezahlte Werbung😉)
  • ca. 2-3 g Knospen (entspricht ca. 1 Eßlöffel)

Außerdem benötigst du noch: ein sauberes Schraubglas, Schneidbrett, Messer, Sprühflasche

So stellst du ein Gemmomazerat her:

Knospen gleich nach dem Sammeln klein schneiden (ca. 1 EL), in ein Schraubglas geben, die Flüssigkeiten der Reihe nach hinzufügen, verschließen und schwenken. Nun lässt du das Schraubglas 4-6 Wochen an einem hellen aber nicht sonnigem Ort bei Zimmertemperatur stehen und schwenkst es täglich. Danach durch einen Teefilter abseihen und in eine dunkle Sprühflasche (am besten aus Glas) geben. Das Gemmomazerat wird dann direkt in den Mund gesprüht. So können die wertvollen Inhaltsstoffe direket über die Mundschleimhaut aufgenommen werden und werden nicht durch die Magensäure angegriffen.

Haltbarkeit max. 2 Jahre.

Verwendung Gemmomazerat

zwischen den Mahlzeiten:

Erwachsene: 2-3 mal täglich 3 Sprühstöße (bei akuten Beschwerden gegebenenfalls auch öfters)

Kinder ab 6 Jahre: 2-3 mal täglich 1-2 Sprühstöße (das Mazerat kann auch mit Wasser oder Fruchtsaft verdünnt werden, der Alkoholgehalt ist dann oft weniger als in Apfelsaft oder einer reifen Banane)

Bitte unbedingt vor der Anwendung Rücksprache mit Arzt, Apotheker oder Kinderarzt halten!

Wie bei allen Pflanzen ist es auch bei den Knospen wichtig, nur jene zu sammeln, die sicher bestimmt werden können! Nur wenn du dir 100% sicher bist, kannst du sie verwenden.

Wenn du dir noch nicht so sicher bist und noch mehr (Wild)kräuter kennen lernen möchtest oder dein Kräuterwissen erweitern willst, besuche am besten eine Kräuterwanderung! Dabei lernst du die Pflanzen vor Ort kennen und lieben 😉 Hier findest du übrigens meine Termine für die Kräuterwanderungen

Knospen naschen

Knospen kannst du übrigens auch direkt von der Pflanze naschen (vorausgesetzt natürlich, du kannst sie 100%ig erkennen) oder du streust dir eine kleingeschnittene Knospe über dein Essen! Als Faustregel gilt, max. 3-5 Knospen/Tag.

Dieser Artikel wurde sorgefältig recherchiert, stellt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit dar und ersetzt keinen Arztbesuch!